Staatsschulden Österreich
.382
EUR
.519
Tausend
.510
Millionen
415
Milliarden

Die Verschuldung der Republik Österreich beträgt per 29.09.2025 22:26 insgesamt* EUR 415.510.519.383

Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung je Staatsbürger von EUR 56.138

bzw. aufgeteilt auf alle Erwerbstätigen, je Erwerbstätigen EUR 93.607

Dieser Kredit kostet den Staat jährlich Zinsen von EUR 8.268.944.636

bzw. je Bürger (je Erwerbstätigen) jährlich EUR 1.117 (1.863)

Staatsschulden Ticker

+++ Gedankenexperiment +++ alle Förderungen streichen und dafür eine Flat-Tax von 16%: So lautet der aktuelle Vorschlag der Agenda Austria, der vorsieht, den gesamten Förderdschungel in Österreich auf null zu setzen und dafür den Faktor Arbeit zu entlasten und das Budget zu sanieren.

Nach dem Bundeshaushaltsgesetz (BHG) hat der Staat im Jahr 2023 fast 37 Milliarden Euro für Förderungen ausgegeben, die sich wiederum aus direkten und indirekten Förderungen zusammensetzen.

Direkte Förderungen (11 Milliarden) sind direkte Auszahlungen wie zum Beispiel die Investitionszuschüsse für Unternehmen oder verschiedene Programme des Arbeitsmarktservice (AMS).

Indirekte Förderungen (26 Milliarden) sind Steuervergünstigungen wie der Familienbonus Plus, die Forschungsprämie für Unternehmen, aber auch der reduzierte Umsatzsteuersatz auf Lebensmittel, der den größten Anteil der indirekten Förderungen ausmacht.

Anstatt die Abschaffung von Förderungen zu argumentieren, was politisch immer schwierig ist, schlagen die Experten der Agenda Austria vor, den Spieß umzudrehen, alles zu streichen und dann nur Förderungen einzuführen, die wirklich begründbar und sinnvoll sind. Zero-Based Budgeting.

Dafür könnten im Gegenzug die Steuern auf Arbeit gesenkt werden (zum Beispiel mit einer Flat Tax von 16% und 50% ab der Höchstbeitragsgrundlage), oder wieder ein vergünstigter Steuersatz auf Lebensmittel eingeführt und nebenbei damit auch nachhaltig das Budget saniert und die Inflation stabilisiert werden. 

Ohne ausgeglichenes Budget wird man die Inflation nie in den Griff bekommen. Staatsschulden und Inflation im Auge behalten.

+++ "Financial Times"-Dokumentarfilm "Warum Staaten 'süchtig' nach Schulden sind" (Why governments are 'addicted' to debt): Die Financial Times haben einen sehenswerten und ausgewogenen Dokumentarfilm über die Staatsschulden-Krise veröffentlicht.

Dabei kommen beide Lager zu Wort, sowohl Gegner als auch Befürworter des Deficit-Spendings, solange damit sinnvolle Projekte wie Bildung, Gesundheit und Infrastruktur finanziert werden und Schulden für das Bewältigen von Krisen aufgenommen werden.

Kritiker sehen darin eine permanente Entwertung des Geldes (Inflation), eine Blasenbildung von Assets (Asset-Inflation, Immobilien werden immer unleistbarer etc.) und dadurch eine versteckte Umverteilung in den Finanz- und Assetsektor. Zinsen auf Staatsschulden werden global zunehmend zu einem Problem.

Mögliche Lösung der Staatsschulden-Krise: Rückbesinnung auf ein weniger inflationäres, hartes Gold oder Bitcoin-basiertes Geldsystem? Wie Staaten daran hindern, sich permanent zu überschulden?

+++ Staatsschulden im 1. Quartal auf 412,6 Mrd. gestiegen (PDF): Staatsschulden steigen rasant an. Per Ende März 2025 betrug der öffentliche Schuldenstand bereits um 18,5 Milliarden mehr als zu Jahresende 2024 und ist laut vorläufigem Ergebnis der Statistik Austria auf 412,6 Milliarden angewachsen. Die Schuldenquote, das Verhältnis der öffentlichen Schulden zur Wirtschaftsleistung (BIP), ist von 81,8% zu Jahresende 2024 auf aktuell 84,9% gestiegen und entfernt sich damit immer weiter von der Maastricht-Vorgabe von 60%. Trotz Sparpakets, das erst nach und nach wirksam wird, rechnet die neue Dreierkoalition mit einem Defizit von 4,5% dieses Jahr, wenn diese Zahl hält. Die EU-Kommission hat mittlerweile formell die Einleitung eines Defizitverfahrens gegen Österreich empfohlen.

+++ EU-Kommission empfiehlt Defizitverfahren gegen Österreich: Trotz Sparpaket, das vor allem ein Steuererhöhungspaket ist, erwartet Österreich für 2025 ein Budgetdefizit von -4,5% vom BIP, deutlich über der 3%-Maastricht-Grenze.

2024 lag das Defizit sogar bei 4,7%, nur 5 EU-Staaten bilanzierten 2024 schlechter als Österreich: Rumänien (-9,3%), Polen (-6,6%), Frankreich (-5,8%), Slowakei (-5,3%) und Ungarn (-4,9%).

Auch in den kommenden Jahren dürfte der Spardruck nicht nachlassen, neben den Struktur-Problemen und Multikrisen (Deindustrialisierung, Energiekrise, Krieg, Migration, Demografie, Klima, steigende Subventionen und Sozialleistungen inkl. Pensionen, Mindestsicherung von 9000 Euro pro Monat für Großfamilien ist nur die Spitze des Eisbergs) wurde die teilweise Abschaffung der "Kalten Progression" und die Valorisierung der Sozialleistungen nie wirklich gegenfinanziert. Dieser zusätzliche Gap macht sich jetzt bemerkbar. Staatsschulden und Inflation im Auge behalten.

+++ Österreich hat die höchsten Sozialausgaben der Welt (OECD-Länder): Laut jüngster OECD-Schätzung für 2024 hat Österreich gemessen am BIP die höchsten öffentlichen Sozialausgaben aller OECD-Länder. Mit 31,6% des BIP liegen damit Österreichs Sozialausgaben knapp vor Finnland und Frankreich. Historisch war Österreich in den 1960-er Jahren Spitzenreiter bei den Sozialausgaben, zuletzt (2022) belegte Österreich den 3. Platz hinter Frankreich und Italien mit 29,4%. Die Sozialausgaben gemessen am BIP sind die letzten Jahrzehnte kontinuierlich gestiegen und inkludieren alle Geldleistungen inklusive Pensionen, Arbeitslosengeld, Mindestsicherung, sämtliche Beihilfen etc., direkte Sachleistungen in Form von Waren und Dienstleistungen sowie Steuererleichterungen mit sozialer Zielsetzung.

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Schuldenstände der letzten Jahre

ESVG 2010
JahrStaatsschulden 4. Quartal% BIP
2024***EUR394.131.000.00081,8%
2023EUR371.520.000.00078,5%
2022EUR351.131.000.00078,4%
2021EUR334.713.000.00082,4%
2020EUR316.360.000.00083,2%
2019EUR280.975.000.00071,0%
2018EUR285.840.000.00074,6%
2017EUR290.373.000.00079,1%
2016EUR296.693.000.00083,4%
2015EUR292.874.000.00085,6%
2014EUR281.289.000.00085,2%
2013EUR264.761.000.00082,4%
2012EUR262.565.000.00082,9%
2011EUR256.876.000.00083,4%
2010EUR245.985.000.00083,7%
2009EUR231.173.000.00080,8%
2008EUR202.915.000.00069,5%
2007EUR185.730.000.00065,8%
2006EUR181.304.000.00068,2%
2005EUR175.204.000.00069,4%
2004EUR158.546.000.00065,9%
2003EUR153.107.000.00066,4%
2002EUR151.800.000.00067,4%
2001EUR147.503.000.00067,2%
2000EUR141.543.000.00066,6%
1995EUR120.650.000.00068,6%
1990EUR76.518.000.00056,2%
1980EUR27.002.000.00035,3%
1970**EUR3.421.000.00012,5%
** Finanzschuld des Bundes 1970
*** laut Pressemitteilung Satistik Austria vom 31. März 2025

Hinweis: Nachträgliche Änderung der Zahlen aufgrund von Korrekturen oder methodischer Neuberechnung der Staatsschulden und des BIP möglich. Es handelt sich hierbei um eine Momentaufnahme der offiziell veröffentlichten Daten. Zum Vergleich nach ESVG 1995.

Quelle

Österreichische Nationalbank
* Prognose der minimalen Gesamtverschuldung (Bund, Länder, Gemeinden, Versicherungsträger) basierend auf den gemäß Maastricht gemeldeten Kennzahlen. Ausgelagerte Schulden (ÖBB, ASFINAG, BIG, HETA/KA Finanz etc.) aber exklusive Haftungen (Landeshaftungen, Rettungsschirme, ESM etc.) sollten laut ESVG 2010 großteils berücksichtigt sein. Stand: Juli 2025

Impressum

Medieninhaber: DI Viktor Krammer 1070 Wien
Grundlegende Richtung: Information über die Budgetpolitik der Republik Österreich

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